Kluge Entscheidungen

Treffen Sie kluge Entscheidungen? Eine Frage, die wir uns im Alltag kaum stellen. Noch seltener treffen wir bewusste Entscheidungen. Statt dessen reagieren wir einfach. Und ob diese Entscheidung dann auch klug war? Gehören Sie zu denjenigen, die im Nachhinein mit ihren Entscheidungen hadern oder empfinden Sie Ihre Entscheidungen als klug? Können Sie gut mit ihnen leben?

Wenn Sie mit Ihren Entscheidungen unzufrieden sind, habe ich eine gute Nachricht für Sie: Das kann sich ändern. Wenn Sie meinen, Sie treffen immer die falschen Entscheidungen und haben nie gelernt kluge Entscheidungen zu treffen. Dann habe ich auch eine gute Nachricht für Sie: Wissenschaftler der Universität Bayreuth haben in mehreren Studien nachgewiesen, dass wir lernen können gute Entscheidungen zu treffen. "Schulungen, die sowohl die Vermittlung von Grundlagenwissen als auch praktische Übungen einschließen, können jedoch das Entscheidungsverhalten deutlich verbessern – und zwar genau dadurch, dass sie kognitive Fähigkeiten stärken. Dazu zählen vor allem die Fähigkeiten, Entscheidungssituationen vorausschauend und proaktiv anzugehen, Klarheit über eigene Ziele zu gewinnen, erfolgversprechende Optionen zu identifizieren und durch kluges Abwägen eine bestmögliche Wahl zu treffen." ist ein Ergebnis. Ein anderes bestätigt, dass die allgemeine Lebenszufriedenheit durch kluges proaktives Entscheidungsverhalten gestärkt wird. Grund genug also, sich einmal anzuschauen, wie wir lernen können, kluge Entscheidungen zu treffen.

Achtsamkeit - innen und außen

Natürlich ist Teil davon, eine kluge Entscheidung zu treffen, rational mit Lebenssituationen umzugehen.  Achtsamkeitsübungen sind hier eine große Hilfe. Sie befähigen uns wertfrei wahrzunehmen, was um uns herum geschieht und was in uns selbst geschieht. Körperliche Wahrnehmung, Gedanken und Gefühle sind der Anfang.

Akzeptanz des Hier und Jetzt

Erst wenn wir das außen und das innen wertfrei wahrnehmen, können wir es akzeptieren, als das was "jetzt" ist. Das heißt selbstverständlich nicht, dass wir es nicht ändern wollen dürfen. Es ist für die kluge Entscheidung jedoch notwendig, zunächst anzuerkennen was "jetzt" ist.

Klarheit über selbstkonstruierte Werte

Wenn wir uns über unser Werte klar sind und diese Werte selbst entwickelt haben (und nicht bspw. von anderen auferlegt bekommen haben), können wir entscheiden, wie wir das was wir wahrgenommen haben, bewerten wollen.

Deine Gedanken sind nicht die Wirklichkeit

Um wirklich kluge Entscheidungen zu treffen, müssen wir uns stets darüber im Klaren sein, dass unsere Gedanken nicht die Wirklichkeit sind. Dabei hilft es, wertfrei festgestellt zu haben, was gerade "jetzt" ist und einen Abgleich mit den eigenen Werten vorgenommen zu haben. Das führt einen nämlich zu den Zielen, die man erreichen möchte. Bei der Entscheidungsfindung kommt es jetzt darauf an, automatisierte Gedanken als solche zu erkennen und sich klarzumachen, dass es nur Gedanken sind. In aller Regel stimmen sie nicht mit der Wirklichkeit überein, sondern zeigen nur auf, welches Weltbild wir uns konstruiert haben. Wirklich frei kluge Entscheidungen zu treffen, setzt voraus, das eigene gedankliche Weltbild immer wieder der achtsamen Wahrnehmung anzupassen.

Wandelbares Selbstbild

So wandelbar unser Weltbild sein sollte, so flexibel sollte auch unser Selbstbild sein. Denn die kluge Entscheidung sollte für unser heutiges ich mit seinen heutigen Bedürfnissen und Plänen passend sein. Es nützt uns nichts, eine kluge Entscheidung für ein "ich" zu treffen, dass nur noch in unser Vorstellung existiert, sich aber längst weiterentwickelt hat. 

Engagiertes Handeln als Folge einer klugen Entscheidung

Die kluge Entscheidung ist viel leichter engagiert umzusetzen, nachdem der oben beschriebene Prozess durchlaufen wurde. Denn hinter dieser Entscheidung stehen wir und sie ist im Einklang mit unseren Werten und sie ist wirklich gut für uns.