Eine Operation steht an - Was nun?

Es kommt bei den meisten Menschen nicht all zu oft vor, aber mit einiger Wahrscheinlichkeit muss jede:r mal operiert werden. Das fängt bei den Weisheitszähnen an, geht über Blinddarm und Knochenbruch und hört bei Herz-OP und neuer Hüfte noch nicht auf - von den ganzen schönheitschirurgischen Eingriffen ganz zu schweigen. Die chirurgische Medizin wird dabei immer minimal invasiver und versucht den Körper so wenig wie möglich zu stressen. Ungefährlich ist das trotzdem nicht. Was also ist zu tun, wenn eine OP ansteht?

Längst wissen wir, dass jeder noch so kleine Nadelstich potentiell gefährlich ist, weil Fremdstoffe in den Körper eindringen, sich entzünden, das Blut vergiften und/oder zu Erkrankungen führen können. Jede Verletzung - sei sie auch noch so gut gemeint oder medizinisch indiziert, ist damit Stress pur für den Körper und seine Immunabwehr. Wenn also das Skalpell angesetzt wird, verlangen wir unserem Körper einiges ab. Die Narkose selbst ist ebenfalls riskant. Sie alle kennen die Hinweisblätter und Einverständniserklärungen, die Sie vor einer OP unterschreiben. Und auch nach gelungener Operation bleibt es für den Körper und den Menschen stressig. Als Patient:in erkennen wir es am Wundschmerz und an der langen Dauer die es braucht, bis wir wieder völlig hergestellt sind. So richtig all das oben Geschriebene auch ist: Operationen bleiben oft notwendig. Die Forschung ist laufend damit beschäftigt operative Eingriffe stressfreier und den Heilungsprozess schmerzfreier zu gestalten.

Und tatsächlich hat eine Metastudie nun ergeben, dass das tatsächlich funktioniert - mittels medizinischer Hypnose. Hypnose dürfte den meisten Menschen aus Film und Fernsehen ein Begriff sein und wir kennen sie von Bühnenshows. Ein Mensch wird darin traditionellerweise mittels eines Pendels in eine tiefe Trance versetzt und - je nachdem ob es sich um Komödie oder Thriller handelt, halten sich die Hypnosierten wahlweise für Profikiller oder gackernde Hühner. So unterhaltsam dies auf der Bühne sein mag, mit der Hypnose im medizinischen Kontext hat das nichts zu zu tun.

Die medizinische Hypnose kann je nach Sinn und Zweck unterschiedliche Tiefen erreichen. Am häufigsten wird sie vermutlich bei Zahnärzt:innen eingesetzt - viele sind darauf spezialisiert. Dort dient sie dazu, (Angst-)Patient:innen zu beruhigen, ihre Schmerzen zu lindern und sie mental in eine andere weniger belastende Situation zu versetzen. Das funktioniert seh zuverlässig und kann in jedem Fall von Angst vor Zahnarztbesuchen empfohlen werden.  Sollten Sie also ein solches Problem haben, sprechen Sie Ihre:n Ärzt:in auf die medizinische Hypnose an.

Die medizinische Hypnose kann jedoch noch mehr.  In einer Metastudie über 50 Studien aus ebensoviele Jahren hat sich nun verfestigt, dass man auf Hypnose nicht verzichten sollte. Denn wie die Metastudie erwiesen hat, haben Patient:innen durch Hypnose bessere Erfolgsaussichten bei OPs jeder Art: Sie sind psychisch weniger gestresst, leiden weniger unter Wundschmerz und die Wunden verheilen nach der OP besser. Sogar die Dauer der OP konnte bei hypnotisierten Patient:innen verkürzt werden.

"Das zentrale Element der Hypnotherapie sind therapeutische Suggestionen, die auf Veränderungen in der subjektiven Wahrnehmung und im Verhalten der Patienten abzielen. In der Operationssituation sind diese Suggestionen hauptsächlich auf die Vermittlung von Entspannung, die Reduzierung von Schmerzen und eine schnelle, komplikationslose Wundheilung ausgerichtet. „In der Auswertung der Studien erwies sich Hypnose als wirksame Intervention“, fasst Mareike Holler das Ergebnis zusammen, „sie trägt dazu bei, Ängste und Stress der Patienten zu reduzieren, Schmerzen zu lindern und auch die Genesung nach dem Eingriff zu fördern.“" beschreiben die Forscher den zentralen Inhalt der untersuchten Hypnosetechniken.

Nachdem nun der grundsätzliche Nutzung der Kurzzeitintervention "Hypnose" als erwiesen angesehen werden kann, untersuchen die Forscher nunmehr, welche Hypnose für welchen Zweck besonders gut geeignet ist. So oder so lohnt es sich aber vor einer OP mit behandelnden Ärzt:innen und der jeweiligen Krankenversicherung über Hypnose als zusätzliche Unterstützung zu sprechen.

Wem eine Hypnose zu weit geht, dem mag vielleicht bereits Musik während der OP helfen, um den eigenen Stresslevel zu senken. Eine kleine Studie der Uni Düsseldorf hat die begleitende Musiktherapie als hilfreich gegen OP-Stress untersucht und positive Effekte festgestellt.

Seiteninfos

Anne Ruppert
Eschen-Str. 8
18182 Bentwisch

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
0171 2 111 666

Damit sich alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen, habe ich versucht, weitestgehend zu gendern. Dort wo ich der Lesbarkeit zu Liebe nicht gegendert habe, bitte ich die jeweils anderen Geschlechter, sich mit angesprochen zu fühlen.

meinding

© 2020

Information zur Nutzung von Cookies:
Diese Webseite verwendet nur essentielle Cookies. Es werden keine Cookies zu Tracking-, Statistik- oder Marketingzwecken gesetzt. Wenn Sie diese Meldung nicht bestätigen, werden keine Cookies gesetzt und die Funktionsfähigkeit der Webseite kann nicht gewährleistet werden. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in der Datenschutzerklärung.