Die Abwechslung macht‘s
Tristesse - ein tolles Wort (finde ich). Bezogen auf Zustände, Gegenstände oder Orte beschreibt es Eintönigkeit und Langweile, Geistlosigkeit und den Mangel an Abwechslung. Doch was ist daran toll?
Tristesse hat noch einen weitere Bedeutung. Auf Emotionen bezogen bedeutet es "Trübseligkeit", "Jammer" "Traurigkeit" und "Ödnis". Und damit wird in einem Wort eine Wahrheit ausgedrückt: Wenn ich im Äußeren ein tristes Leben führe, in dem sich alles stets wiederholt und vorhersehbar ist, dann wirkt sich das auch auf mein Inneres aus. Trübsal und innere Ödnis sind die Folge. Deshalb mag ich das Wort. Es ist eine Einladung sich ihrer zu entledigen und mit Freude und Neugier die Welt zu entdecken.
Doch äußere Tristesse hat nicht nur negative Folgen für die Psyche. Sie wirkt sich auch massiv auf unsere geistige Fitness aus. Epigenetik-Forscher des Zentrums für Regenerative Therapien Dresden (CRTD) an der Technischen Universität Dresden haben die Auswirkungen von äußerer Tristesse auf die geistigen Fähigkeiten von Mäusen untersucht. Geistige Fitness lässt sich unter anderem daran erkennen, wie gut Gene im fortschreitenden Alter aktiviert und deaktiviert werden können. Altern schränkt diese Fähigkeit nämlich zunehmend ein. Die Fähigkeit lässt sich messen.
Das heißt, wenn wir in unserem Leben immer wieder neue Reize und Eindrücke wahrnehmen und verarbeiten, dann bleiben wir geistig länger jung. Es ergibt also Sinn der Alltags-Tristesse den Kampf anzusagen. Ein guter Grund, immer neue Hobbies auszuprobieren, zu genießen, zu verwerfen und zu vertiefen. Und Spaß macht es außerdem. Es bringt uns psychische Flexibilität, geistige Fitness, sozialen Austausch und körperliche Aktivität. Die Abwechslung macht's!