Methodik

Ich lege Wert darauf, dass meine Teilnehmer:innen nicht nur ein konkretes Problem lösen, sondern den Weg zur Problemlösung reflektieren und in Zukunft auf neue Probleme anwenden können. Sie werden auf der Vernunftsebene und auf der emotionalen Ebene befähigt, ihr Verhalten, ihre Motivation und ihre Bedürfnisse zu verstehen und erlernen Techniken, um Veränderungen in Zukunft ohne mich herbeiführen zu können.

Meine Methodik orientiert sich dabei an dem aktuellen Stand der Neurobiologie zur Funktionsweise des Gehirns und dem aktuellen Stand der Psychologie, unter Zugrundelegung des ACT-Modells.

Funktionsweise des menschlichen Gehirns

Wenn die Umwelt auf uns Menschen einwirkt, werden die Informationen durch die Sinnesorgane aufgenommen, in den ihnen entsprechenden Hirnregionen verarbeitet und im Thalamus schließlich wahrgenommen. Es erscheint uns so, als ob unsere emotionale oder körperliche Reaktion direkt auf die Wahrnehmung folgt. Doch das ist nicht so. Bevor wir bewusst eine emotionale oder körperliche Reaktion wahrnehmen, findet (meist unbewusst) eine Bewertung (u. A. in Hippocampus und Amygdala) statt. Erst diese Bewertung löst dann die emotionale bzw. körperliche Reaktion aus, die wir (oft, aber nicht immer) bewusst wahrnehmen. Emotionen sind also stets die Folge der Bewertung.

Das folgende kurze Video der MaxPlanck-Gesellschaft erklärt, wie das Gehirn chemisch-biologisch funktioniert (Datenschutzerklärung zur Einbettung von Videos).

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Je häufiger wir also etwas tun, denken oder fühlen, desto leichter fällt uns das. Denn umso schneller werden die Informationen abgerufen - bis sich das Ganze automatisiert und kein Bewusstsein mehr benötigt. Das ist das Grundprinzip.

Das heißt auch: Verhaltensweisen, Denkmuster oder Bewertungen, die wir eigentlich ablegen wollen, unterliegen ebenfalls diesem Effekt. Die Langzeitpotenzierung ist also der eigentliche Grund, warum stark eingefahrene Muster für uns so schwer zu ändern sind. Sie sind oftmals unserem bewussten Zugriff entzogen. Wenn wir uns selbst also effektiv verändern wollen, dann müssen wir berücksichtigen, wie unser Gehirn (um)lernt.

"Das Gehirn versucht alles möglichst unaufwändig zu machen und schwierige Entscheidungen zu vermeiden. Bewusstsein wird besonders dann eingeschaltet, wenn es neu und kompliziert wird. Häufig ist aber das Gehirn mit neuen komplizierten Situationen befasst. Das Unbewusste, das im so genannten limbischen System lokalisiert ist, kann hingegen keine komplizierten Dinge verarbeiten. Nur die Großhirnrinde kann solche komplexen Aufgaben bearbeiten, und deshalb ist sie mit Bewusstsein verbunden. Dann treten Denken und bewusstes Problemlösen auf. Die dabei gewonnenen Lösungen werden anschließend in das Unbewusste gegeben, das dann entscheidet, ob so gehandelt wird oder nicht." (Prof. Dr. Gerhard Roth in Literatur- und Forschungsreport Weiterbildung, 3/2003, S.15).

Emotionen sind unverzichtbar

Viele Emotionen

Zu wissen, wie das Gehirn lernt, befähigt uns, diese Mechanismen gezielt einzusetzen. So ist es nicht mehr dem Zufall überlassen, ob wir (um)lernen.

"Lernen ist nicht nur Vernunftarbeit. Es wird durch Faktoren beeinflusst, die weitgehend unbewusst wirken und mit Motivation und Emotionen zu tun haben. (...) Ohne emotionale Komponenten läuft beim Lernen überhaupt nichts. (...) Vernunft ist etwas Wichtiges, aber sie entscheidet nichts, das tun nur die Gefühle. Wenn man jemanden auffordert: „Nimm Vernunft an“, dann hat dies für sein Verhalten meist keine Konsequenzen. Vernunft kann komplexe Situationen analysieren, sie kann dem Unbewussten Vorschläge machen: „Wenn du das tust, musst du die und die Konsequenzen in Kauf nehmen ... möchtest du diese Konsequenzen?“ Letztlich geht es um die emotionale Akzeptanz der von der Vernunft aufgezeigten Alternativen und ihrer Konsequenzen."(Prof. Dr. Gerhard Roth in Literatur- und Forschungsreport Weiterbildung, 3/2003, S. 16)

Es ist also zwingend erforderlich, dass wir auf einer emotionalen Ebene die Veränderung wollen. Im Rahmen meiner Arbeit nimmt dieser Aspekt viel Raum ein. In jeder Phase des Coachings und der Supervision werden sowohl die "vernünftige" als auch die "emotionale" Ebene einbezogen und in Gleichklang gebracht.

ACT-Modell nach Hayes

Wir erleben uns im Kontext unserer Umwelt. Wir reagieren und agieren mit der Umwelt. Wenn ein Baby eine besonders angenehme oder unangenehme Wahrnehmung macht, lernt es unmittelbar, welches Verhalten es wiederholt und welches es unterlässt. Im Laufe unserer Entwicklung entwickeln wir schnell ein Bewusstsein darüber, dass wir als individuelles "ich" existieren, und dass andere mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Wahrheiten ebenfalls als Individuen existieren. Dies bildet die Grundlage dafür, unsere Umwelt vielschichtig berechenbar für uns zu machen. Wir erstellen Konzepte und erlernen Schlüsse zu ziehen und realistisch weiter in die Zukunft zu planen. Diese Denkmuster und Konzepte werden mit der Zeit komplexer und schließlich entwickeln wir ein Selbstbild und ein Weltbild. Psychische Flexibilität und Gesundheit zeichnen sich dadurch aus, dass wir diese Bilder anpassen können und nicht zwingend starr an ihnen festhalten. Kinder können das in aller Regel noch sehr gut. Sie betrachten alles mit Abstand und Offenheit. Die Bewertung dessen, was sie sehen ist noch nicht automatisiert und durch Werte geprägt. Sie erlernen das erst. Wir tun gut daran, an dieser offenen Haltung auch festzuhalten, wenn wir älter werden und auch noch, wenn wir erwachsen sind.

  • Achtsam und zunächst wertfrei uns selbst und unsere Umwelt auf allen Ebenen wahrnehmen,
  • echtes Akzeptieren, was ist,
  • unsere Gedanken, Weltbilder und Konzepte als selbst geschaffene und dadurch veränderbare Konstrukte statt als unumstößliche Wahrheit wahrzunehmen,
  • unser Selbst als veränderbar und abhängig vom eigenen Erleben anzuerkennen,
  • engagiert und eigenverantwortlich aufgrund bewusster Entscheidungen zu handeln, und
  • uns von den eigenen selbst geschaffenen Werten leiten zu lassen, statt von fremden unklaren und/oder vermeidenden Werten,

braucht es für jene psychischer Flexibilität, die uns auch dann gesund hält, wenn die Umwelt Krisen und Katastrophen bereit hält.

Wald nutzen

Der Mensch ist ein natürliches Wesen. Das heißt wir sind nicht Fremdkörper in der Natur, sondern ein Teil davon. Wir reagieren auf ein natürliches Umfeld anders als auf ein künstlich geschaffenes Umfeld. Ganz massiv wird dieser Effekt im Wald spürbar, wo das Grün der Bäume und der Blick auf die Natur Selbstheilungskräfte mobilisiert und Konzentrationsfähigkeit stärkt, wie Studien nahelegen. Insbesondere die ACT-Aspekte "Gewahrsein im Hier und Jetzt" und "Akzeptanz" lassen sich im Wald gut üben. Zusätzlich bietet der Wald eine Vielzahl an Requisiten, die Metaphern aufdrängen, die bei Coachings an anderem Ort erst in der Vorstellung geschaffen werden müssen. Meine Studie zu dem Thema kann unter Downloads heruntergeladen werden. Natürlich gibt es auch reine Waldcoachings. Erfahren Sie hier mehr darüber.

Ablauf

Coaching und Supervision folgen einem stets gleichen strukturellen Aufbau:

  • Bei Bedarf: Energielevel erhöhen
  • Ziel bestimmen und definieren
  • Widerstände erkennen und ggf. auflösen
  • Umsetzung planen
  • Loslegen!

Dieser Aufbau stellt sicher, dass die gemeinsame Arbeit zielgerichtet durchgeführt und nicht zum Selbstzweck wird.

Bereits bei der Zielbestimmung und -definition wird der emotionale Wille des Teilnehmers erforscht und mit der Vernunftsebene in Einklang gebracht. Techniken wie bspw. die Walt-Disney-Strategie nach Dilts passe ich zu diesem Zweck an die individuellen Bedürfnisse des Teilnehmers an und intensiviere sie bei Bedarf durch Trancearbeit.

Manchmal stellt sich bei der Prüfung auf innere Widerstände heraus, dass den Teilnehmern sogenannte Glaubenssätze im Weg stehen. Das sind sehr alte und fest verankerte Überzeugungen, die wir meist mit bis zu 6 Jahren entwickelt haben. Diese Überzeugungen kann man ändern. Denn aus der kognitiven Verhaltenstherapie wissen wir: Die gedankliche Bewertung einer Situation beeinflusst wesentlich die emotionale Reaktion. Auch vor Entstehung des heute hinderlichen Glaubenssatzes wirkte die Umwelt auf uns ein und wurde unbewusst bewertet. Diese Bewertung war damals sicher hilfreich, mag aber zu heute hindernden Überzeugungen geführt haben. Diese Bewertung gilt es zu verändern. Dabei können dieselben Mechanismen genutzt werden, die auch schon bei der Entstehung wirkten: eine neue emotionale Bewertung des Erlebten ändert die grundlegende Überzeugung des Teilnehmers und befähigt ihn zur nachhaltigen Veränderung seines Glaubenssatzes.

Erst wenn die Teilnehmer überzeugt davon sind, die notwendigen Entscheidungen widerstandsfrei getroffen zu haben, wird deren Umsetzung geplant.

Natürlich erkläre ich Ihnen bei Bedarf, wie genau meine Methodik funktioniert, so dass Sie jederzeit entscheiden können, wie Sie vorgehen wollen. Sie haben so stets die volle Kontrolle über den Prozess.

Je nach Erfordernis biete ich Coaching und Supervision vor Ort oder digital an. Selbstverständlich können digital nicht immer alle Werkzeuge gleichermaßen eingesetzt werden - einige benötigen ein persönliches Treffen. Wenn man die technischen Möglichkeiten voll ausschöpft, steht eine Vielzahl von Methodik zur Verfügung. Sie benötigen für das digitale Coaching bzw. die digitale Supervision lediglich einen internetfähigen Computer (ggf. zusätzlich Ihr Smartphone als Kameraersatz) und einen ungestörten Raum. Oft ergibt es Sinn, beide Varianten - digital und vor-Ort - miteinander zu verbinden. Selbstverständlich findet die digitale Arbeit stets Ende-zu-Ende-verschlüsselt statt. Wir entscheiden stets gemeinsam, was individuell mehr Sinn ergibt.

Synapsenenergie
Das Gehirn nutzen!

Kontaktdaten:

  • Inhaberin: Anne Ruppert

  • Mobil: 0171 / 2 111 666

  • Festnetz: 038202 / 45 35 81

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Anne Ruppert
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18182 Bentwisch

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Damit sich alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen, habe ich versucht, weitestgehend zu gendern. Dort wo ich der Lesbarkeit zu Liebe nicht gegendert habe, bitte ich die jeweils anderen Geschlechter, sich mit angesprochen zu fühlen.

meinding

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