Wechselmodell vs Residenzmodell

Heute habe ich einen Artikel für die Familienrechtler unter Ihnen - und für alle betroffenen Eltern. Es geht um den Aufenthalt der Kinder nach Scheidungen. Es ist eines der Themen mit dem größten Konfliktpotential. Folgende Studie mit differenzierten Ergebnissen zum Kindeswohl bei Residenz- und Wechselmodell kann Ihnen Argumentationshilfen bieten.

Rechtsanwält:innen und Richter:innen tut es - wie allen Menschen - gut, sich wertekonform zu verhalten. Wir sind einfach zufriedener, wenn unsere Werte und unser Handeln im Einklang stehen. Sich im Sinne des Kindeswohls einzusetzen, entspricht in aller Regel den eigenen Werten mehr, als das Kindeswohl zugunsten anderer Interessen außer Acht zu lassen. Auch die Parteien selbst werden sich eher auf eine Lösung einlassen, wenn nicht eine Seite einfach etwas "aus dem Bauch heraus" behauptet, sondern eine differenzierte individuelle und sachgerechte Betrachtung im Schriftsatz oder in der mündlichen Verhandlung erfolgt. Manch ein zeit- und geldaufwändiges Gutachten könnte dadurch eingespart werden, wenn die Eltern sich einigen, weil sie an die Richtigkeit ihrer Einigung für das Wohl ihres Kindes glauben. Wir Juristen tun also gut daran, über diese Studienergebnisse informiert zu sein, um sie an geeigneter Stelle einzusetzen.

"Der Anteil von Trennungsfamilien, die ein Wechselmodell praktizieren, liegt in Deutschland bei gerade einmal fünf Prozent. Kindern, die in einem solchen Modell leben, geht es aber mindestens genauso gut oder sogar ein wenig besser als Kindern, die im Residenzmodell leben. Das gilt vor allem für die Altersgruppe der 7- bis 14-Jährigen. Auch wie das Wechselmodell ausgestaltet wird, spielt eine Rolle. Positiv auf das Wohlbefinden wirkt sich insbesondere das asymmetrische Wechselmodell aus, bei dem die Kinder bei beiden Elternteilen mindestens 30 Prozent ihrer Zeit verbringen. Weniger stark ausgeprägt sind die positiven Effekte beim symmetrischen Wechselmodell, bei dem die Kinder jeweils zu gleichen Teilen von beiden Eltern betreut werden." (Quelle: https://www.uni-due.de/2021-05-17-studie-trennungskinder). Ich lege Ihnen sehr ans Herz sich diese Studie anzuschauen.

Scheidungskind

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Damit sich alle Geschlechter gleichermaßen angesprochen fühlen, habe ich versucht, weitestgehend zu gendern. Dort wo ich der Lesbarkeit zu Liebe nicht gegendert habe, bitte ich die jeweils anderen Geschlechter, sich mit angesprochen zu fühlen.

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